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Erneuerbarer Flugtreibstoff aus Luft

Flughafen Rotterdam Den Haag initiiert Studie für die Herstellung von erneuerbarem Flugtreibstoff aus Luft

Schema für erneuerbaren Kraftstoff aus CO2 und Wasser

Am Freitag, dem 24. Mai 2019 unterzeichneten der Flughafen Rotterdam Den Haag und ein europäisches Konsortium unter Leitung der EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH eine Kooperationsvereinbarung über eine Studie für die Entwicklung einer Anlage zur Herstellung von erneuerbarem Flugtreibstoff aus Luft. Diese Anlage wird die weltweit erste ihrer Art sein, die erneuerbaren Flugtreibstoff aus Luft auf den Markt bringt. Verglichen mit konventionellem Kerosin aus fossilen Rohstoffen weist dieser Treibstoff eine wesentlich geringere CO2-Bilanz und eine geringere Feinstaubemission auf. Dieses Projekt bedeutet einen signifikanten Schritt hin zu einer klimaneutralen Luftfahrtindustrie.

 

Nachhaltiger Luftverkehr

Die Luftfahrtindustrie stößt CO2 aus und der Luftverkehr nimmt weiter zu. Auch am Flughafen Rotterdam Den Haag erhöhen sich die Passagierzahlen stetig. Im Gegensatz zu Straßenfahrzeugen können Flugzeuge nicht kurzfristig auf Elektro- oder Wasserstoffantrieb umgestellt werden.

Der Flughafen Rotterdam Den Haag ist daher stolz darauf, die Realisierung und Inbetriebnahme dieser Anlage zur Herstellung von erneuerbarem Flugtreibstoff aus Luft zu initiieren.

 

Der Weg zur Herstellung von erneuerbarem Flugtreibstoff aus Luft

Im Anschluss an die Studie soll auf dem Gelände des Flughafens eine Demonstrationsanlage mit einer Produktionskapazität von ca. 1000 Liter pro Tag erneuerbaren Flugtreibstoff errichtet werden. Damit würde zum allerersten Mal die Herstellung von erneuerbarem Flugtreibstoff aus Luft den Labormaßstab von wenigen Liter pro Tag übersteigen.

Dazu wird eine Reihe von hoch innovativen, erprobten Technologien miteinander verknüpft: Zunächst wird CO2 mit Hilfe der Direct-Air-Capture-Technologie der Fa. Climeworks aus der Umgebungsluft entnommen. Das Gas wird nachfolgend über eine Elektrolyse mittels der von der Fa. Sunfire entwickelten Elektrolysezellen in Synthesegas umgewandelt. Dann wird das Synthesegas in einer Fischer-Tropsch-Synthese der Fa. Ineratec in synthetische Kohlenwasserstoffe konvertiert. Zum Schluss zeichnet EDL für den Prozess zur Umwandlung der synthetischen Kohlenwasserstoffe in Flugtreibstoff und den Gesamtprozess sowie die Anlagenintegration verantwortlich.

Der Gesamtprozess ist nachhaltig, dank erneuerbarer Energie, die vorrangig mit den am Flughafen verfügbaren Sonnenkollektoren erzeugt wird.

SkyNRG, globaler Marktführer für nachhaltige Treibstofflösungen für die Luftfahrt, ist für die Vermarktungsstrategie verantwortlich.

Der erste potentielle Kunde hat sich bereits gemeldet. Transavia hat die Absicht bekundet, seine CO2-Ausstöße künftig mit Hilfe dieses erneuerbaren Flugtreibstoffs zu reduzieren.

 

Innovationsstandort

Die eingesetzten innovativen Technologien führen zu einer relativ kompakten Bauweise der Demonstrationsanlage. Für die architektonische Integration der Anlage hinsichtlich ihrer Größe und Ziele in den RHIA-Campus ist die in Rotterdam ansässige Fa. Urban Crossovers & Blueroom verantwortlich.

 

Gründung der Gesellschaft Rotterdam The Hague Innovation Airport (RHIA)

Die Errichtung der Anlage wird durch die Gesellschaft Rotterdam The Hague Innovation Airport (RHIA) ermöglicht, die vom Flughafen und der Stadt Rotterdam gegründet wurde. RHIA konzentriert sich auf die Förderung von vier Themen - Unternehmertum, Energie & Umwelt, Bildung und Notfallhandling - wobei mehrere innovative Projekte umgesetzt werden. Die Studie über erneuerbaren Flugtreibstoff aus der Luft ist das erste dieser Projekte.

 

Ziel der Studie

Die Studie wird das Konzept und das Basic Engineering für die lokale Produktion von erneuerbarem Flugtreibstoff aus Luft am Flughafen Rotterdam Den Haag festlegen. Außerdem wird die Studie eine Kostenschätzung für den Bau der Anlage und den Treibstoff ermöglichen, was für die weitere Projektentwicklung entscheidend sein wird.

Der Flughafen Rotterdam Den Haag ist aufgrund seiner Größe und Organisation der ideale Standort für diese Studie. Die Royal Schiphol Group, die Muttergesellschaft des Flughafens, ist über ihren Schiphol Innovation Vorstand einer der Partner, die dieses Projekt ermöglichen.

 

Zukunft

Die großtechnische Produktion von erneuerbarem Flugtreibstoff erfordert ein Upscaling und, sofern vorteilhaft, eine Integration in bestehende Raffinerien. Dies wird jedoch nicht am Flughafen erfolgen.

Stattdessen zielt dieses Projekt darauf ab, eine Lösung für die Transformation des derzeitigen, aus fossilen Quellen gespeisten, petrochemischen Komplexes im Hafen Rotterdam zu liefern.

Kleinere Anlagen zur Herstellung von erneuerbarem Flugtreibstoff können jedoch auch attraktiv sein, um dezentral erzeugten Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu nutzen sowie für entfernt gelegene Verbraucher.

 

Zusammenfassung der Eckpunkte:

  • Ein von der EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH geführtes Konsortium wird eine Studie zur weltweit ersten kommerziellen Anlage für die Produktion von erneuerbarem Flugtreibstoff aus Luft am RHIA-Campus beim Flughafen Rotterdam Den Haag erstellen.

  • Geplant ist, mittels aus der Umgebungsluft entnommenem CO2 und erneuerbarem Strom, erneuerbaren Flugtreibstoff zu gewinnen

  • Im Vergleich zu konventionellem Flugtreibstoff aus fossilen Quellenweist das erneuerbare Kerosin aus Luft eine wesentlich geringere CO2-Bilanz auf.

  • Das Projekt ist ein Meilenstein in der weiteren Entwicklung von erneuerbarem Flugtreibstoff und unterstützt zukünftig die Luftfahrtindustrie dabei klimaneutral zu werden.

 

Medienecho (Auszug)

 

Ansprechpartnerin

Mag. Lydia Brandtner

Leiterin Marketing
Pörner Gruppe
Tel.: +43 5 05899-718